Nahaufnahme Mykorrhiza auf Roggenkeimling

 

 

So düngt die Natur sich selbst!
Teamwork seit 500
Millionen Jahren.
Wie Pflanzen von
Mykorrhiza-Pilzen profitieren.
 

 

Mykorrhiza-Pilze haben sich darauf spezialisiert, Pflanzenwurzeln zu kolonisieren. Die Mycelfäden der Pilze sind wesentlich feiner und dringen tiefer in den Boden vor als die Pflanzenwurzeln. Mykorrhiza-Pilzfäden sind Erweiterungen des Wurzelsystems in der Erde. Der Pflanze steht nun eine wesentlich größere Absorptionsfläche zur Verfügung.
Pflanzenwurzeln in Symbiose mit Mykorrhiza-Pilzen sind dadurch effektiver in der Nährstoff- und Wasserabsorption als die Wurzeln alleine. Pflanzen erhalten durch die Symbiose mit Mykorrhiza-Pilzen wesentlich mehr Nährstoffe und Wasser aus dem Boden. Erfahren Sie auf den nächsten Seiten, warum Ihre Pflanzen und auch Ihre Ernteerträge von Mykorrhiza profitieren werden!

Teamwork seit 500 Millionen Jahren!

Fossile Funde zeigen, dass sich Mykorrhiza-Pilze gleichzeitig mit der Landbesiedelung durch die ersten Urpflanzen vor rund 500 Millionen Jahren entwickelt haben. Neueste Forschungen belegen, dass rund 90 % aller bekannten Pflanzenarten eine Symbiose mit Mykorrhiza-Pilzen eingehen. Dies lässt vermuten, dass erst durch die Partnerschaft zwischen Pflanzen und Pilzen die erfolgreiche Besiedelung des Festlandes durch die Vegetation möglich war. 

Was genau machen Mykorrhiza-Pilze mit meinen Pflanzen?

Netzwerke von mikroskopisch feinen Mycelfäden umschließen die Wurzelstruktur des Keimlings, was zu einer starken Erweiterung der Oberfläche führt. Dadurch verbessert sich die Wasser- und Nährstoffaufnahmefähigkeit der wachsenden Pflanze erheblich.
Zusätzlich ist diese Beziehung durch die Sicherstellung von einheitlicherem Wachstum, gesteigerter Blattgröße, mehr Blüte und erhöhten Ernteerträgen dienlich. Die Pilze geben der Pflanze wertvolle Nährstoffe, Vitalstoffe, Mineralien und Spurenelemente, die allein mit der Pflanzenwurzel –ohne Mykorrhiza –nicht oder nur in sehr geringer Menge aus dem Boden aufgenommen werden könnten. Dies stärkt das natürliche Immunsystem der Pflanze und verbessert den Schutz vor Krankheiten und Schädlingsbefall.

Ernteerträge von Weizen unter
bewässerten und unbewässerten Bedingungen:
(Quelle: Varied rates of mycorrhizal inoculum on growth and nutrient acquisition by barley grown with drought stress. Faculty of Agriculture , Jordan University of Science & Technology, Appalachian Soil & Water Conservation Research Laboratory, U.S. Department of Agriculture , Agricultural Research Service 2008)

Quelle: Varied rates of mycorrhizal inoculum on growth and nutrient acquisition by barley grown with drought stress. Faculty of Agriculture , Jordan University of Science & Technology, Appalachian Soil & Water Conservation Research Laboratory, U.S. Department of Agriculture , Agricultural Research Service 2008

 Mykorrhiza-Pilze vergrößern die Oberfläche der Wurzeln!

Diese Pilze vergrößern die Fläche der Wurzeln für die Absorption um ein Vielfaches, wobei sie die Fähigkeit der Pflanzen, sich die Erde nützlich zu machen, beträchtlich verbessern. Einige Kilometer Pilzfäden können in weniger als einem Fingerhut Erde vorkommen. Mykorrhiza-Pilze vermehren die Nährstoffaufnahme, indem sie die Absorptionsfläche der Wurzeln erhöhen und die Nährstoffe wie Phosphor, Eisen und andere „Leichtgewichte“ der Erdnährstoffe herausfiltern. Dieser Entnahmeprozess ist förderlich für die Pflanzennahrung und erklärt, warum Nicht-Mykorrhiza-Pflanzen hohe Dosierungen an Dünger brauchen, um ihre Gesundheit zu erhalten. Mykorrhiza-Pilze formen ein komplexes Netzwerk, das Nährstoffe auffängt und assimiliert. Unter Nicht-Mykorrhiza-Bedingungen wird viel von dieser natürlichen Fruchtbarkeit des Bodens verschwendet und verbleibt ungenutzt im Boden.
Mykorrhiza-Pilze bringen das Immunsystem der Pflanze ins Gleichgewicht!

Mykorrhiza-Pilze werden mit einer Reihe anderer Aktivitäten, die das Pflanzenaufkommen und -wachstum fördern, in Verbindung gebracht. Das erweiterte Netzwerk an Pilzfäden ist wichtig für die Wasseraufnahme und -speicherung. Mykorrhiza-Pilze nehmen Wasser auf wie ein Schwamm und geben es dosiert an die Pflanze weiter. Die Wurzeln werden so auch vor zu feuchtem Boden geschützt. Bei nicht bewässerten Bedingungen haben Mykorrhiza-Pflanzen bei weitem weniger Dürrestress als Nicht-Mykorrhiza-Pflanzen.
Mykorrhiza-Pilze verbessern auch die Erdstruktur!

Mykorrhiza-Fäden produzieren Erdpölster und organische „Kleber“ (extrazelluläre Polysaccharide), die sich mit der Erde zu Aggregaten verbinden und so die Erdporosität verbessern. Erdporosität und Erdstruktur wiederum beeinflussen das Pflanzenwachstum positiv, indem sie die Belüftung verstärken, das Eindringen von Wasser in die Erde erleichtern und Wurzelwachstum sowie -verteilung fördern. In sandigen oder kompakten Erden ist die Fähigkeit von Mykorrhiza-Pilzen, die Verbesserung der Erdstruktur zu fördern, genauso wichtig wie das Erschließen von Wasser und Nährstoffen. Da Mykorrhiza-Pilzfäden viel weiter in den Boden vordringen als Pflanzenwurzeln, machen sie ihn als auch resistenter gegen Auswaschung und Erosion.

Beinhaltet Erde nicht ohnehin schon Mykorrhiza-Pilze?

Unzerstörte, naturbelassene Erde ist reich an vielen nützlichen Bodenorganismen, inklusive Mykorrhiza-Pilzen. Traurigerweise zerstört der exzessive Gebrauch von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln die natürlich im Boden vorkommenden Mykorrhiza-Pilze. Auch industriell aufbereitete Erden und andere Substrate enthalten meist keine Mykorrhiza-Pilze.
Forschungen weisen darauf hin, dass viele Praktiken das Potenzial der Erde, Mykorrhiza zu bilden, negativ beeinträchtigen. Intensive Bodenbearbeitung, das Entfernen von Muttererde, Erosion, Feldaufbereitung, Schädlingsbekämpfung durch Begasung, Straßen- und Häuserbau, Monokulturen und das Brachliegen sind nur einige Aktivitäten, die das natürliche Gleichgewicht des Bodens beeinträchtigen. Dadurch wird das natürliche Gleichgewicht beeinträchtigt oder sogar komplett zerstört. Wichtige Bodenorganismen und Mykorrhiza-Pilze verschwinden.
Das zwingt viele dazu, Dünger einzusetzen oder andere künstliche Wege zu finden, um das Pflanzenwachstum anzuregen. Jedoch erkennt man immer mehr, dass sich der exzessive Gebrauch solcher Substanzen negativ auf die Wasserqualität und die Umwelt als Ganzes auswirkt.